Das authentische Lissabon - Traditionen, Festivals, Mentalität und Lifestyle

Die Stadtbewohner haben interessanten und eigentümlichen Charakter, deshalb kann ihr Verhalten den ausländischen Touristen oft ungewöhnlich scheinen. Die Langsamkeit wird wie Nachlässigkeit und die entwürdigende Beziehung von den Zugereisten häufig bewertet. In Wirklichkeit zeigen solche Erscheinungsformen kein negatives Verhalten. Die Städter haben sich einfach daran gewöhnt, keine Hektik in ihrer Tätigkeit zu haben. Es ist durchaus möglich, dass man in einem der lokalen Restaurants auf das Essen ein bisschen länger warten muss, und die Geschäftpartner werden sich mit der Entscheidung nicht beeilen.

"Siesta" ist ein eigentümliches Merkmal des lokalen Lebensstils. Buchstäblich alle Geschäfte und Stattinstitutionen werden mittags geschlossen. Am Nachmittag, wenn die Hitze schon nicht so stark ist, öffnen sich viele Institutionen wieder. Die Städter sind gewissermaßen passiv und nicht eilig. Das Streben zu den aktiven Unterhaltungen und Reisen ist ihnen fremd. Sogar während des Urlaubes bevorzugen viele von ihnen, zu Hause zu bleiben. Nur einige Städter können zu den Verwandten fahren.

Diese Besonderheiten werden die Stadtgäste unbedingt bemerken. Auf den Straßen Lissabons herrscht stille und ruhige Atmosphäre immer. Noch ein markanter Charakterzug ist der Stolz auf die Geschichte und Kultur. Die Stadtbewohner halten ihre Nation für einzigartig. Deshalb können sie es nicht ertragen, wenn ihre eigene Bräuche und ihren Lebensstil mit der Kultur anderer Nationen verglichen werden. Dafür werden die Reisenden, die sich für ihre Geschichte und Traditionen interessieren, sofort die willkommenen Gäste. Copyright www.orangesmile.com

Jeder Stadtbewohner haltet es für eine Ehre, dem Ausländer von der Geschichte dieser oder jener Sehenswürdigkeit zu erzählen oder die verwirrte Tradition zu erklären. Mit den neuen Bekannten sind die Städter immer taktvoll und höflich, sie sind sehr gastfreundlich und immer froh, den ausländischen Gästen zu helfen. Es muss bemerkt sein, dass die Höflichkeit für die Menschen absolut aller Stände typisch ist. Dieser nationale Charakterzug liegt ihnen im Blut.

Obwohl die Bewohner Lissabons zuerst ziemlich konservativ und passiv scheinen können, haben sie ausgezeichneten Sinn für Humor und mögen Spaß zu haben. Als Beweis dafür können die bunten nationalen Feiertage dienen, die von den spannenden Veranstaltungen immer begleitet werden. Die Städter achten auf ihre Aussehen sehr. In der Öffentlichkeit schlampig auszusehen gilt als Merkmal des schlechten Tones.

  Die Hauptstadt Portugals kann als 'Stadt der Feste' bezeichnet werden, da hier fast täglich farbenfrohe und interessante Veranstaltungen stattfinden. Der größte Feiertag in Lissabon ist der Dia de San Antônio, der vom 12. bis 13. Juni stattfindet. Zu dieser Zeit sind die Hauptstraßen der Stadt festlich geschmückt, und vielfarbige Lichter erinnern an eine magische Welt. Während der Eröffnungsmessen können die Besucher lokale Gerichte probieren (in der Regel mit Sardinen zubereitet - ein traditionelles Produkt Portugals) sowie zu Live-Auftritten an speziell ausgestatteten Orten tanzen. Die ganze Stadt feiert, niemand wagt es, zu Hause zu bleiben, denn das würde bedeuten, den ganzen Spaß zu verpassen und sich zu langweilen.

Touristen haben eine gute Gelegenheit, die lokale Kultur zu erkunden, wenn in Sé de Lisboa eine traditionelle portugiesische Hochzeit stattfindet, die ein wichtiger Bestandteil der Dia de San Antônio ist. Die Tradition reicht bis in die Zeit zurück, als verliebte Paare es sich aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht leisten konnten, an einem anderen Tag eine Hochzeit zu feiern. Heute wird angenommen, dass die Jungvermählten für immer die Schirmherrschaft des heiligen Antonius erlangen werden, wenn die Menschen zu dieser Zeit heiraten. Die Feier endet mit einer farbenfrohen Kostümparade am 13. Juni entlang der Av. da Liberdade. Wenn Sie mit Ihrem Seelenverwandten während dieses Festivals in Lissabon ankommen, können Sie dem Beispiel der Einheimischen folgen und Ihrem Partner 'manjerico' - Basilikum mit einem Liebesgedicht überreichen, das für immer ein Symbol Ihrer Liebe bleiben wird.

Einen Monat vor Dia de San Antônio veranstalten sie Mitte Mai eine ebenso farbenfrohe Veranstaltung, das Festival Internacional da Máscara Ibérica (oder einfach FIMI). Das Fest hat heidnische Wurzeln, weshalb die moderne Stadt während der Veranstaltung einen Hauch von Antike annimmt. Die Atmosphäre wird von Menschen in antiken Gewändern geschaffen, die durch die zentralen Straßen der Stadt laufen. Die Traditionen und Bräuche der Iberer, die einst auf der Iberischen Halbinsel lebten, werden dem Publikum vorgeführt. Dies ist eine großartige Gelegenheit, die lokale Kultur und Geschichte kennenzulernen, indem Sie lokales Essen probieren und traditionelle Volksmusik hören. Jährlich nehmen rund siebenhundert Folkloristen, Rekonstrukteure und Freiwillige an dem Festival teil.

Ein weiteres Festival, das einen tieferen Einblick in die vielfältige lokale Kultur ermöglicht, ist das Caixa Alfama, ein Fado-Musikfestival, das Mitte September stattfindet. Der Veranstaltungsort ist eine der wichtigsten historischen Attraktionen der Stadt - Castelo de S. Jorge. Fado-Musik scheint in den Adern der portugiesischen Sinusgeburt zu fließen, und Touristen werden sie während der beiden Festivaltage realisieren können. Unter seinen Teilnehmern sind beliebte Interpreten traditioneller portugiesischer Musik. Es ist erwähnenswert, dass das Festival in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.

Jazzfans besuchen Lissabon am liebsten Anfang August, wenn hier zehn Tage lang das Jazz Em Agosto stattfindet. Die Veranstaltung hat zwei Veranstaltungsorte - einer ist ein Garten im Museu Calouste Gulbenkian, der andere ist das Museu Coleção Berardo. Neben anderen Jazzfestivals genießt dieses aufgrund seines umfangreichen Programms, der hervorragenden Headliner und der Gelegenheit, neue Namen im Jazz und verwandten Genres zu treffen, wohlverdienten Respekt. Ende Juni beginnt ein weiteres interessantes Musikfestival - das Com'Paco, das in der Innenstadt in der Nähe der U-Bahn-Station Baixa-Chiado stattfindet. Hier können Sie nicht nur in Portugal beliebte Bands und Interpreten hören - das Festival gibt den Weg frei für junge Bands, die gerade erst anfangen.

Unter anderen Musikfestivals ist ein Ereignis wie Nos Alive zu erwähnen, das bei Fans von unbeschwerten Open-Air-Events beliebt ist. Es findet Anfang Juli an der malerischen Promenade von Algés in Oeiras (einem Vorort der portugiesischen Hauptstadt) statt, damit der Lärm einer Großstadt einen erholsamen Aufenthalt nicht stören kann. Jeder wird in der Lage sein, Musik nach seinem Geschmack zu finden, da die Auswahl an Genres beeindruckend ist - Rock, Indie, Techno und Popmusik. Es wird nur genügen, die Namen der Headliner zu erwähnen, die einmal am Festival teilgenommen haben - The Prodigy, Foo Fighters, Radiohead, Muse. Neben Musikkonzerten wird das Publikum von Stand-up-Comedians unterhalten.

Die in Europa traditionellen Feiertage haben hier ihre eigenen Bräuche. Zum Beispiel wird Ostern (Páscoa) in Lissabon ziemlich fröhlich gefeiert, und während der Karwoche (Semana Santa) finden in der Stadt farbenfrohe Karnevals- und Straßenfeste statt. Dies sind jedoch nicht alle Unterschiede: Am ersten Samstag nach der Semana Santa wird ein Brauch mit dem Namen 'Beerdigung des Kabeljaus' (Enterro do Bacalhau) abgehalten, der das Ende der Fastenzeit kennzeichnet. Einheimische marschieren mit Musik und Tanz durch die zentralen Straßen und tragen einen Sarg, in den sie den Fisch legen. Nachdem letzterer zum endgültigen Bestimmungsort der Parade gebracht und alle Traditionen vervollständigt wurden, kann der „begrabene“ Kabeljau gegessen werden, was darauf hinweist, dass die Große Fastenzeit zu Ende ist.