Reiseführer zu Brügge - Sehenswürdigkeiten und Besichtigungen

Die Stadt Brügge liegt in der belgischen Provinz Westflandren, es ist zwei Stunden Fahrt vom holländischen Utrecht entfernt. Im IX. Jahrhundert war die Stadt von den Wikingern entdeckt und erobert, deshalb entstammt der Name der Stadt „Brügge“ höchstwahrscheinlich dem altskandinavischen Wort „bryggia“, was „den Hafen“ bedeutet. Dank der Tatsache, dass Brügge der Nordsee nah ist, wurde es ziemlich schnell zu einer wichtigen internationalen Hafenstadt. Später, im Mittelalter wurde um Brügge herum eine Stadtmauer errichtet.

Der Königliche Beginenhof.
Der Beginenhof ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Brügge. Er wurde im XIII. Jahrhundert gegründet, aber die meisten weiß gestrichenen Häuser erschienen im XVII. und XVIII. Jahrhundert. Die Bogenbrücke, die den Eingang in den Beginenhof bildet, wurde 1570 gebaut. Die Beginen leben hier nicht mehr, der Hof ist zurzeit von den Benediktiner-Nonnen des Klosters De Wijngaard besiedelt.

Im Haus mit der Nummer 1 ist das Museum untergebracht, dank dem man eine Vorstellung über die Lebensweise der Beginen bekommen kann. Die Küche, das Gastzimmer, das Esszimmer und das Schlafzimmer sind im Stil des XVII. Jahrhundert ausgestattet. Die Hauptkapelle war ursprünglich aus Holz gebaut, aber sie wurde durch Feuer zerstört. 1605 wurde eine Barockkapelle gebaut, die bis heute erhalten ist. Der Eingang in die Kapelle ist für die Besucher geöffnet. Darin ist das Marienbild aus Spermali 1240 zu sehen. Auf dem rechten Altar befindet sich die Alabasterskulptur Christi des XVII. Jahrhunderts. Copyright www.orangesmile.com

Der BeginenHof liegt am See Minnewater, der früher ein Teil des Kanals war, der Brügge und Gent verband. Heute ist es ein kleiner malerischer See, wo schöne weiße Schwäne schwimmen. Mit den Schwänen in Brügge ist eine schöne Legende verbunden: Nachdem Maximilian I. wieder die Steuern erhoben hatte, rebellierten die Brügger und nahmen ihn gefangen. Der von Maximilian ernannte Bürgermeister Peter Lanhals (auf Niederländisch bedeutet sein Name „langhalsig“), wurde auf dem Hauptplatz enthauptet. Als Maximilian wieder an die Macht gekommen war, ließ er einen Befehl ergehen, demensprechend sollen die Brügger ewig „langhalsige Vögel“, d.h. die Schwäne züchten. Wissen Sie, wie man ein Schwanenweibchen von einem Schwan unterscheidet? Durch den Ring mit der Nummer: die Männchen haben ihn am rechten Pfötchen, die Weibchen – am linken.

Die Basilika des Heiligen Blutes Christi.
war über die Kirche des Heiligen Baziliusa des XII Jahrhunderts aufgesetzt. Die Unterkirche ist das wunderbare Muster des romanischen Architekturstils. Im Schiff, der von der rechten Seite liegt, befindet sich die bunt angestrichene Holzdarstellung von Maria mit dem Kind, die ungefähr aus dem Jahr 1300 datiert wird. Die Basilika des Heiligen Blutes Christi wurde ursprünglich im romanischen Stil gebaut, aber im XV Jahrhundert verwandelte sich nach dem Umbau in eine gotische Kirche. In die Zeiten der französischen Revolution wurde die Basilika zerstört und später wiederaufgebaut. Der Eingang in die Basilika ist kostenlos, aber den Besuch der bedeutendsten Sehenswürdigkeit – des Museums des Heiligen Blutes Christi – braucht man zu bezahlen. Laut der Sage hat der Graf Diederik des Elsass 1150 aus Jerusalem ein Stückchen des Leinens mit dem Blut Christi, das er angeblich vom Patriarch von Jerusalem nach dem zweiten Kreuzzug bekommen hatte, gebracht. Nach der Rückkehr hat der Graf einen Befehl über den Bau der Kirche des Heiligen Bazilius, in der die Reliquie aufbewahrt sein sollte, erlassen. Man kann mit Sicherheit nicht behaupten, dass diese Erzählung die Wahrheit ist. Mehr glaubwürdig scheint die Behauptung zu sein, dass der andere Graf Baudouin IX, der später gewohnt hat, hat diese Reliquie im Jahre 1203aus dem Kreuzzug nach Konstantinopel gebracht.

Das Blut Christi befindet sich in einer prächtig ausgeschmückten Schatulle, die 1817 von einem Brügge Goldschmied Jan Crabbe, der dafür etwa 30 Kilogramm Gold und Silber und mehr als 100 Edelsteine benutzt hat, angefertigt wurde. Jedes Jahr wird am Tag Christi Himmelfahrt die Schatulle mit der Prozession durch das ganze Brügge getragen. Im Museum wird die Geschichte der Reliquien und der Basilika ausführlich erzählt, hier kann man auch unter anderem die Silberkrone aus dem XV Jahrhundert, die von Maria von Burgund geschenkt worden war, und einige interessante Gemälde finden.

Grote Markt (Marktplatz).
Der Zentralplatz der Stadt liegt direkt im Stadtherzen. Auf dem Platz finden sie eine ganze Reihe schöner historischer Gebäude, unter anderem Belfort aus dem XII Jahrhundert. Der Turm auf dem Gebäude erhöht sich auf 83 Meter und lenkt auf 83 Meter links. Auf dem Grote Markt können Sie eine Menge unterschiedlicher Restaurants und Kaffeehäuser finden. Vom Platz aus beginnen die Kutschenexkursionen, eine sehr populäre Unterhaltung in Brügge.

Halve Maan (Halbmond).
Die Bierbrauerei, in der das Bier Brugse Zot, die einzige Biersorte, die völlig in Brügge produziert wird. Einst hat man auf dem Werk Halve Maan noch das Bier unter dem Namen Straffe Hendrik gebraut, heutzutage hat man seine Erzeugung beendet. Schon einige Jahrhunderte liegt die Bierbrauerei sogar seit dem Jahr 1564 in demselben Gebäude auf dem Platz Walplein, im historischen Zentrum. Heutzutage sind die Führungen durch die Bierbrauerei sehr beliebt, und sie beendet natürlich mit der Kostprobe vom Bier.

Das Stadtrathaus.
Das Stadtrathaus ist ein prächtiges Gebäude aus dem XIV Jahrhundert, das unter der Leitung von Jan Rugirsa. Es wurde im Jahre 1421 bis zum Ende gebaut. Die Fassaden des Gebäudes sind schön ausgeschmückt, hier befinden sich die unterschiedlichsten Türmchen. Man braucht unbedingt das Rathaus von innen besichtigen. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Wandmalerei. Das Stadtrathaus liegt auf dem Platz de Burg.