Straßenverkehrsordnung in Brasilien - Besonderheiten des Fahrens

1. Die allgemeine Länge von Straßen in Brasilien bildet 1,6 Mio. km, was dieses Land zum Spitzenreiter unter den Ländern Lateinamerikas macht. Die besten und meist komfortablen Straßen sind im Küstenland, sowie im Osten und im Süden des Landes angelegt.

2. In einigen Bezirken Brasiliens wiegen die Erd- und Kiesstraßen vor, auf denen man ausschließlich mit Geländewagen fahren kann. Das Gebiet des Amazonas ist das schwierigste und unbequemste für die Reisen. In der Regensaison sehen die lokalen Erdwege einfach furchtbar aus.

3. Die Regensaison dauert vom November bis März. Zu dieser Zeit wird es den Autofahrern nicht empfohlen, zu diesem Gebiet des Landes mit dem Auto zu fahren. Anstelle der Erdwege bilden sich hier die mächtigen, stürmischen Schlammströme, die das Auto wie der Sumpf jeder Zeit einsaugen können. Unabhängig von der Jahreszeit wird es nicht empfohlen, diesen Teil des Landes allein zu erkunden.

4. Diejenigen Reisenden, die sich so eine Reise dennoch wagen, sollen das Straßenbuch Guia 4 Rodas in einem der Zeitungskioske kaufen. Außer der ausführlichen Straßenkarte nimmt es eine Menge der für die Autofahrer nützlichen Informationen, einschließlich des aktuellen Straßezustandes auf.

5. Eine Reise zum Amazonas wird zum unvergesslichen Abenteuer für alle Anhänger der Extremerholung. Außer den Schlammströmen anstelle der Straßen wartet noch eine Menge von interessanten Hindernissen und Überraschungen auf die Autofahrer. So kann man zum Beispiel einigen Straßen entlang die eindrucksvoll großen Krokodile und die anderen exotischen Tiere der lokalen Fauna sehen, die die im Schmutz zappelnden Autos neugierig beobachten.

6. Die rutschigen Erdwege werden oft mit tiefen Gräben abgebrochen. Die lokalen Autofahrer haben die beste Weise gefunden, um dieses Hindernis zu überwinden. Sie spannen ein Paar schmaler Bretter über den Graben über, und fahren darauf mühelos über den tiefen Abhang. Die Meisterschaft der lokalen Fahrer ist echt beneidenswert. Eine ungeschickte Bewegung kann ihnen das Leben kosten.

7. Die Fahrer, die die Aussichten von solchen Abenteuern nicht toll finden, sollen am besten durch die großen Städten reisen. Die Straßen der Metropolen sind ganz komfortabel und die brasilianische Straßenverkehrsordnung ist den europäischen Regeln ähnlich, deshalb werden in der Regel keine Schwierigkeiten entstehen.

8. Man muss das spezifische Verhalten der lokalen Autofahrer unbedingt berücksichtigen. Es handelt sich darum, dass sie die Straßenverkehrsordnung nicht immer beachten und folgen. Die ständig eilenden brasilianischen Autofahrer verletzen die Verkehrsregeln buchstäblich überall. In einen großen Stau kann man hier sogar spät in der Nacht geraten.

9. Die am meisten verbreiteten Verstöße sind die Überschreitung der Geschwindigkeit und die Ignorierung der roten Ampel. Oft kann man sehen, wie die Fahrer auf die Gegenfahrbahn auffahren und das sehr heftige und unerwartete Manöver machen.

10. Man soll sich keine Sorgen machen, wenn das hinter fahrende Auto die Distanz bei der Fahrt bis wenigen Zentimeter verringert. Das bedeutet gar nicht, dass der Fahrer gleich überholen wird oder sonst einiges Zeichen zu geben versucht. Die lokalen Fahrer sind daran gewöhnt, den minimale Abstand bei der Fahrt zu halten.

11. Es muss erwähnt werden, dass es ziemlich gefährlich ist, auf den Straßen Brasiliens nachts zu fahren. Der größte Teil der gründlichen Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, deshalb warten oft die Räuber auf die Autofahrer an der Straße nachts. Zwecks der Sicherheit in der Nacht fahren die lokalen Fahrer mit geschlossenen Scheiben, sperren die Türen und halten das Auto nie ohne wichtigen Grund an. Auch können sie bei Rot Ampel fahren.

12. Wenn man das Auto auf dem Parkplatz lässt, muss man die elementaren Vorsichtsmaßnamen beachten. Man soll überhaupt keine Sachen im Auto liegen lassen. Die Räuber können die Scheibe zerschlagen, sogar wenn sie eine leere Tasche oder eine Tüte auf dem Vordersitz bemerken.

13. Die Räuber sind die Hauptgefahr der Fahrer in den großen Städten. Auf dem Land soll man die Haustiere befürchten. Für sie unterscheiden sich die Erdstraßen von allen anderen Wegen überhaupt nicht, deshalb können die Herden langsam auf der Straße spazieren und weiden und die hupenden Autos gar nicht beachten.

14. Der Übergang einer Straße ist immer ein großes Risiko für die Fußgänger. Die lokalen Autofahrer halten vor dem Fußgängerübergang fast nie an, sogar wenn da schon paar Dutzende Menschen stehen. Die fleißigen ausländischen Fahrer verursachen oft die Unfälle, wenn sie unerwartet (für die lokalen Fahrer) und ohne Vorwarnung vor dem Fußgängerübergang oder an der Ampel anhalten.

15. Obwohl die Fahrer in Brasilien die elementaren Verkehrsordnungsregeln nicht beachten, haben auch sie einige ungeschriebenen Gesetze für die Fahrt. Wenn das vorne fahrende Auto mit dem rechten Scheinwerfer blinkt, bedeutet es, dass dieser Fahrer sich zu überholen erlaubt. Wenn der linke Scheinwerfer blinkt, bedeutet es, dass die Überholung aus irgendwelchen Gründen unmöglich ist.

16. Besonders aufmerksam soll man diejenige Autos beachten, die mit dem angeschalteten rechten Scheinwerfer fahren. So ein Zeichen bedeutet, dass der Fahrer an den rechten Straßenrand einzuparken wünscht. Wenn der linke Scheinwerfer immer an ist, bedeutet es, dass der Fahrer sehr eilt und schneller fahren wird.

17. Wenn die entgegenfahrenden Autos mit Scheinwerfern blinken, bedeutet es, dass sie irgendwelche Gefahr mitteilen möchten. Die "Gefahr" kann in diesem von verschiedenen Arten sein: die Polizei, der Geschwindigkeitskontrollradar oder das auf der Straße laufende Tier.

18. In den großen Städten ist der Verkehr sehr dicht, deshalb kann man zu jeder Tageszeit in den Stau geraten. In kleinen Städten sind die Straßen dagegen relativ frei und sind durch die ganz hohe Qualität der Deckschicht gekennzeichnet.

19. Das Fahrrad ist ein ganz verbreitetes Verkehrsmittel in kleinen Städtchen und Dörfern. Die Radfahrer müssen aber auf den gleichen Straßen mit Autofahrern fahren.